Wskazówka:
Moderatorin: Für den berühmten Koch Johann Lafer ist es klar, dass die Qualität des Essens wichtig für die schulische Leistung ist. Jetzt führt er eine Schulmensa, die Kinder glücklich und Eltern zufrieden machen soll. Herr Lafer, Sie sind ein bekannter Koch und Sie haben eine Schulmensa eröffnet. War das Ihre Idee oder hat die Stadt Sie zu diesem Projekt inspiriert?

Herr Lafer: Das war meine Idee, ich habe keinen Zuschuss von der Stadt bekommen. Ich verwende Lebensmittel aus der Region, deswegen sind sie nicht teuer. Vier Euro berechnen wir in unserer Schulmensa pro Essen. Die Speisen werden natürlich saisonal zubereitet. Mir geht es nicht um den wirtschaftlichen Erfolg. Ich möchte ein gutes Beispiel geben, den Wert unserer lokalen Lebensmittel zeigen und ihren echten, herrlichen Geschmack anbieten. Vielleicht wird das dann zum Trend.

Moderatorin: Sie haben gemeinsam mit Lehrern das Essverhalten von Gymnasiasten erforscht, um die optimale Schulmensa zu entwerfen. Wie sieht sie aus?

Herr Lafer: Hell, freundlich, bunt, gebaut aus Naturmaterialien. Die Schüler wollen sich dort mit ihren Freunden treffen und einfach mal entspannen – das Essen kommt erst an zweiter Stelle. Deshalb gibt es bei uns einen großen Sofa-Bereich mit Fernsehbildschirmen und Wi-Fi, einen Kiosk mit leckeren Kleinigkeiten und sogar eine Spielecke. Wir haben alles geändert – von Stühlen und Tischen bis zur Kleidung der Mitarbeiter.

Moderatorin: Haben Sie Ihre Ideen mit anderen Schulmensen verglichen, um sicher zu sein, dass den Schülern auch gefällt, was Sie sich ausgedacht haben?

Herr Lafer: Das brauchte ich nicht zu tun. Die Schüler und Lehrer haben von Anfang an mitgemacht. Es wurde eine Umfrage unter ihnen durchgeführt. Die Gestaltung und die Gerichte – das kommt alles von ihnen. Wir haben sie zum Beispiel gefragt, in welche Fast-Food-Restaurants und Coffeeshops sie gern gehen. Weit vorn standen McDonald’s und Starbucks. Aus diesen Interviews sind Ideen entstanden. Außerdem wollte ich auf keinen Fall die üblichen grauen Tabletts. Wir sind doch in einer Schule und nicht im Krankenhaus! Wir haben also einen Tablett-Gestaltungswettbewerb organisiert und die drei schönsten Gewinnerprojekte produzieren lassen. Bei der Mensa-Eröffnung waren die Vertreter der Eltern von dem Design begeistert.

Moderatorin: Was kocht ein Sterne-Koch in der Schulmensa und was essen die Kinder denn nun am liebsten?

Herr Lafer: Normales, aber frisches, saisonales Essen. Ich will ja nicht mich selbst verwirklichen, sondern die Ernährung von Schulkindern revolutionieren. Die Ergebnisse der Umfrage zur Lieblingsspeise waren echt überraschend. Pizza, egal mit welchen Zutaten, stand ganz am Ende. Die Gymnasiasten wollen sie also nicht unbedingt in unserem Projekt haben. Gewonnen haben Spaghetti und Lasagne mit Fleisch oder Gemüse. Platz zwei belegten Pfannkuchen aller Art. Die Schüler stehen auch auf gebratenes Seelachs- oder Forellenfilet.

Moderatorin: Und jetzt die letzte Frage. Worauf legen die Schüler noch Wert beim Thema Essen?

Herr Lafer: Das ist eine gute Frage. Für Jugendliche ist die Hygiene der Mitarbeiter ganz wichtig. Deshalb haben wir zum Beispiel die Küche komplett aus Glas gebaut, damit man den Köchen auf die Finger schauen kann. Man kann sehen, wie oft sich die Köche die Hände waschen. Außerdem ist alles portioniert, nichts wird mit der großen Schöpfkelle auf die Teller geschaufelt. Und dass die Küche praktisch eingerichtet ist, ist auch wichtig für die Sauberkeit.
nach: www.focus.de
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